Bundeswehr & CISM – friendship through sport – und mittendrin Headcoach Jens Grube

Für Jens Grube von den Baskets Vilsbiburg ging es mit dem Team Fly zu den HQ AC Ramstein Inter-Nation Basketballmeisterschaften 2013 nach COSFORD in Großbritannien.

Was sind HQ AC Meisterschafften? Diese Meisterschafften sind Militärwettkämpfe, in denen sich die Mannschaften der Royal Nederland Air Force, Polnisch Air Force, Belgian Air Force, German Air Force, United States Air Force Europe und der Royal Air Force im sportlichen Wettkampf messen. Alle zwei Jahre ist dort auch ein Basketballturnier darunter. In diesem Jahr fand dies bei der Royal Air Force in COSFORD Großbritannien statt. Das Team der deutschen Luftwaffe bereitete sich vom 06.Mai bis zum 09. Mai in Mechernich auf diese Meisterschafften vor, ehe es am 10.Mai dann auf nach England ging. Betreut wurde die Mannschaft vom Vilsbiburger Jens Grube der bereits im April ein paar Eindrücke vom Leben unter Soldaten sammeln konnte. Die Spieler kommen aus der gesamten Bundesrepublik von Rostock über Berlin und Köln bis hin nach München sind Spieler fast aller Bundesländer vertreten. Auch das Alters-, und Dienstgradgefüge ist sehr verschieden so war der jüngste Spieler gerade einmal 22 Jahre dagegen der älteste bereits 36 Lenze alt. Auch waren vom Hauptgefreiten bis zum Hauptmann alle Dienstgradgruppen vorhanden, beim Sport jedoch zählt dies alles nichts. Da zählt einzig und allein die Leistung und natürlich das Wort des Trainers, der ja Zivilist ist.

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Bundeswehr & CISM – friendship through sport: Action beim Zug zum Korb (Bild: Schröder)

Am Montag standen dann drei Einheiten auf dem Trainingsplan in denen man vor allem am taktischen Konzept arbeitete, denn für Dienstag und Donnerstag standen Testspiele gegen die Teams Telekom Baskets Bonn 2 aus der Regionalliga West und die Dragons Rhöndorf aus der Pro B an. In Bonn konnte das Team um Kapitän Oberleutnant Paul Klär noch glänzen und seine körperliche Überlegenheit unter dem Brett voll nutzen und so diese Partie mit 87:78 gewinnen. Jedoch sah dies gegen den Zweitligsten aus Röhndorf schon anders aus. Die Rheinländer stellten die Bundeswehrtruppe vor andere Aufgaben und gewannen letztendlich die Partie auch mit 84:72. Bester Werfer war der Berliner Robert Kulawick der ehemalige Angehörige der Sportfördergruppe und heutige Bundesligaspieler leistete, wie Sebastian Barth und Sebastian Harke auch, eine Wehrübung ab und unterstütze so die Mannschaft bei Ihren Aufgaben. Am Freitag dann ging es über Eindhoven wo die Mannschaften der Royal Nederland Air Force, der Belgian Air Force und der German Air Force sich gemeinsam auf den Weg ins verregnete COSFORD. Angekommen war dann auch kaum Zeit zum durchschnaufen die Gastgeber hatten einen straffen Zeitplan aufgestellt in dem nun die Opening Ceremony anstand. Hier marschieren die Nationen hinter ihren Fahnen ein und nach dem erklingen aller Nationalhymnen werden noch paar Worte an die Soldaten gerichtet. Dann geht es auch schon mit dem Wettkampf los, noch nicht ganz denn am Freitag stand nun nur noch das Abschlusstraining auf dem Plan. Der Samstag dann sollte es allerdings in sich haben. 5 Spiele mit einer Spielzeit von 4 x 8 Minuten laufender Zeit standen auf dem Plan. Jeder gegen Jeden hatten die Engländer die Ansetzungen gewählt. Auf drei Spielfeldern spielten immer alle Herren und im Anschluss die Damen gleichzeitig. Denn das Turnier ist ein Herren-, sowie ein Damenwettkampf.

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Bundeswehr & CISM – friendship through sport: Klassischer Bodenpass in die Zone (Bild: Schröder)

Die German Air Force traf zunächst auf den Gastgeber die Royal Air Force und konnte sich nach holprigem Start mit 50:41 durchsetzten. Im zweiten Spiel des Tages wartete man dann auf das Team der Oranje und auch hier lief der Ball in den ersten Minuten nicht so recht wie er sollte zur Pause führte man mit 34:28. Im dritten und vierten Spielabschnitt lief es dann besser. Jeweils nur einen Korb erlaubte man dem Gegner und konnte die Partie mit 52:32 deutlich für sich entscheiden. Das Halbfinale war damit erreicht. Nun hieß der nächste Gegner Belgian Air Force, eine routinierte Truppe die in den letzten Jahren immer mit einem sehr ausgeglichenen Kader auftrat. Auch 2013 war dies so und so verlief auch die Partie, keines der beiden Teams konnte sich absetzten wobei die Deutsche Mannschaft immer in Führung lag. Letztendlich ging auch diese Partie mit 43:32 an das Team Fly. Vor dem Spiel gegen die Amerikaner stand Coach Grube vor einer schweren Entscheidung. Er konnte versuchen die Partie zu gewinnen und müsste so mit seinem Team alles zeigen und sich in das taktische Konzept schauen lassen. Oder das Spiel abschenken und als Vorrundenzweiter ins Halbfinale einziehen. Gemeinsam mit seinem Kapitän entschied er sich dafür den Spielern aus der zweiten Reihe mehr Einsatzzeit zu geben umso zum einem die Beine der Starter zu schonen und zum anderen noch ein Ass für das mögliche Finale im Ärmel zu haben. Beide Teams starten verhalten in die Partie und so hieß es zur Pause 20:17 für das Team der US Air Force Europe. Grube wechselte munter durch und so kamen alle Spieler zu einigen Minuten gegen die US Boys die sich am Ende mit 39:28 durchsetzten. Nach dem typischen englischem Abendessen mit Bohnen und Speck ging es in die letzte Partie gegen das Team der polnischen Air Force. Hier zeigten die High Flyer im Team der Deutschen was sie in der Offensive so drauf haben und ließen es krachen. Steven Schulz glänze mit 3 geblockten Würfen fünf erfolgreichen Dreipunktewürfen und zwei alley oop beim 52:12 seiner Mannschaft. So standen sich im ersten Halbfinale am Sonntag die Teams aus Deutschland und Belgien gegenüber und im zweiten Spiel des Tages traf die gastgebende Royal Air Force auf die US Air Force Europe. Hier ließen die Amerikaner nichts anbrennen. Von der ersten Spielminute setzten sie die Hausherren unter Druck und pressten über das gesamte Spielfeld. Binnen weniger Minuten war die Partie entschieden zur Halbzeit hieß es bereits 52:14 und am Ende setzen sich der Favorit und letztjährige Finalist mit 96:45 durch. Im zweiten Halbfinale war es dann nicht so deutlich. Das Team Fly hatte es mit einem über 40 Minuten kämpfenden Gegner zu tun. Die Belgier spielten eine sehr aggressive Verteidigung in der sie keinen Körperkontakt unter dem Korb ausließen. Mit dieser Taktik konnten sich die belgischen Damen bereits gegen das Damen Team der German Air Force durchsetzten. 32 Freiwürfe für das Team Fly sprechen da eine deutliche Sprache. Die Grube Truppe suchte und fand immer wieder seine Außenschützten die mit neun erfolgreichen Dreipunktewürfen genügend Zielwasser getrunken hatten und sich so schnell einen zehn Punkte Vorsprung herausspielten. Dieser konnte dann bis zur Pause gar auf 54:36 ausgebaut werden. In der zweiten Halbzeit dann verlief das Spiel ausgeglichener. Erneut konnten die Spieler aus der zweiten Reihe einige Einsatzminuten sammeln und so sicherte sich der Titelverteidiger mit 80:63 den Finaleinzug.

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Bundeswehr & CISM – friendship through sport: Letzte taktische Anweisungen von Coach Grube (Bild: Schröder)

Wie bereits bei den sechs zurückliegenden Turnieren hieß das Finale German Air Force gegen US Air Force Europe, fünfmal konnten die Deutschen das Turnier gewinnen nur einmal die US Boys. 2011 in München hieß es in einem dramatischen Endspiel 86:83 für die German Air Force. Und auch in COSFORD wollten das Team Fly brillieren. Die Damen konnten sich zuvor im kleinen Finale mit 45:19 gegen die Royal Air Force durchsetzten und sicherten sich so wie 2011 Platz 3. Das Finale der Herren ist schon seit vielen Jahren das High Light des gesamten Turniers. Die Stimmung in der Halle ist schon vor dem Spiel ausgelassen und angetrieben von der polnischen Mannschaft feierten die rund 300 Zuschauer beide Mannschaften. Noch bevor der erste Ball durch den Korb ging lief die La Ola Welle rund um das Spielfeld. Den besseren Start ins Finale der Herren erwischten dann die US Boys die sich schnell auf 12:2 absetzten konnten. Im Team der German Air Force lief zwar der Ball schnell durch die Reihen und man fand immer wieder die freien Schützen von jenseits der Dreipunktelinie, aber der Korb schien in den ersten fünf Spielminuten wie vernagelt zu sein. Coach Grube bat seine Jungs an die Seitenlinie und veränderte die Taktik. Man wollte den Ball mehr zu Paul Klär unter den Korb spielen um dort zu punkten. Dies gelang auch das ein ums andere Mal und die Amerikaner wussten sich gegen den kantigen Center oft nur mit Foul zu helfen. So hieß es nach 10 gespielten Minuten 22:17. Im zweiten Spielabschnitt kamen dann die Deutschen besser ins Spiel und konnten durch Sebastian Harke zum 31:31 ausgleichen. Das High Light der ersten Halbzeit setzte dann Steven Schulz der per Tippin Dunking über den amerikanischen Center den 39:44 Pausenstand herstellte. Auch in der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild, bei der Mannschaft von Jens Grube wollte von außen einfach nichts fallen und unter dem Korb sammelte der Oldie im Team Paul Klär Punkt um Punkt. Mit am Ende 44 Zählern war der 36 jährige bester Korbwerfer des Finals. Dieses Ass hatte Grube im Ärmel versteckt und es stach nun auch, aber auch die Amerikaner hatten eines im Ärmel gelassen, was sie nun rausholten und mit dem man nicht gerechnet hatte. In allen Spielen zuvor dominierten sie vor allem die Bretter und überzeugten durch ihre Athletik. Im Finale dann fingen sie an von der Dreipunktelinie zu werfen und auch zu treffen. Darauf war man nicht vorbereitet und so konnten sich die Spieler der US Air Force Europe immer wieder einen kleinen Vorsprung herausspielen. Zu Beginn des letzten Viertels dann konnte Sebastian Barth letztmalig zum 71:71 ausgleichen. Ein erneuter 9:0 Lauf des Gegners brachte dann die Vorentscheidung. Von diesem Run erholte sich die Truppe nicht mehr und lief von nun an immer einem Vorsprung der sich so um die zehn Punkte bewegte hinterher. Letztendlich ging die Partie mit 100:86 an die US Air Force Europe, die sich im siebten Anlauf den zweiten Tittel sicherte. Nach den Damen sicherten so die Herren den Doppelerfolg der US Air Force Europe.

Im Anschluss an das Finale ging es dann zur Closing Ceremony in der erneut alle Nationen hinter ihren Farben einmarschierten und die Wettkämpfe beendeten. Am Abend dann zum Awardsdinner wurden die MVP Auszeichnungen vergeben und der beste Sportsmann sowie die beste Sportsfrau geehrt. MVP bei den Herren war Robert Kulawick und beste Sportsfrau wurde Karolin Naß aus dem Damen Team der German Air Force. Am Montagmorgen ging es dann gemeinsam mit den Teams aus den Niederlanden und Belgien über Brüssel zurück nach Köln. Und so endete das Turnier mit der Mannschaft für Jens Grube wie es begonnen hatte auf einem Parkplatz in der Kaserne in Köln Wahn.